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Erste Schritte als Fotograf

Daniel small in Japan… Um ein Reiseportfolio für meine Fotografen-Website anzulegen, bin ich gegen Ende letzten Jahres nach Japan gereist.

Was für ein Jahr das gewesen ist

Ja, der Fotograf mit einem Haufen Anglizismen und Rechtschreibfehlern ist zurück. Diesmal sogar mit etwas Persönlichen, denn während mein “Blog” im letzten Jahr etwas geschlafen hat, hat sich meine kleine Welt (namentlich München) weitergedreht und mir dabei beinahe den Kopf verdreht.

Neben einer neuentdeckten aufflammenden Liebe für das Subelektro-Genre der New (old) Synthwave-Musik konnte ich ganz tief in die Fundamente des Lokaljournalismus eintauchen. Bei einem Anzeigenblatt mit immerhin einer halben Million wöchentlicher Ausgaben tummelte ich mich bei meinen zahlreichen wöchentlichen Überstunden auf Bezirksausschüssen herum.

Weswegen ich meine späten Abendstunden damit verbracht habe, die langsame, persönliche und diskussionsfreudige unterste Stufe unserer Demokratie kennenzulernen. Und erstaunlicherweise fand ich das Ganze auch noch richtig interessant!

Für ein Anzeigenblatt zu arbeiten hatte so einen gewissen Underdogflare, man wusste, dass man nicht zu den “Großen” gehört, man wusste, dass man nicht den Fame oder das Prestige hat, aber genau deswegen konnte man genüsslich in sich reinschmunzeln, wenn man dann doch vor der SZ/TZ oder AZ eine Story gedruckt hat, die sie erst Tage später für sich entdeckt hatten.

Besonders herausfordernd war dabei, dass man eigentlich mehrere Jobs gleichzeitig gemacht hat. Da war man Sekretär, Journalist, Fotograf und Layouter gleichzeitig. Ganz zu schweigen von Gastro-Schichten am Wochenende.

Doch leider sollte nichts werden aus der Karriere zum Lokaljournalisten.

Bestes Team – schwierige Strukturen

Das wird hier keine schriftliche Abrechnung mit meinen ehemaligen Chefredakteuren, wenn überhaupt möchte ich unterstreichen, wie dankbar ich für meine fantastischen, engagierten und lustigen KollegInnen bin, die ich bei meinem halben Jahr als Lokaljournalist kennenlernen durfte. Und wenn ich etwas bereue bei der Entscheidung aufzuhören, dann das, dass ich diese Menschen nicht mehr als meine KollegInnen in meinen Leben haben darf.

Es war eine Arbeitserfahrung, die die Bezeichnung “ins kalte Wasser geschmissen werden” mehr verdient hat als irgendeine andere, die ich in meinen Leben zuvor machte und ohne dieses starke Team, wäre mein Ausflug in diesen interessanten Beruf noch kürzer gewesen.

Ich bin gegangen, einzig wegen der eingefrorenen Strukturen. Es ist keine gute Entscheidung eine Ausbildung in einer Branche wie den Lokaljournalismus, die es in den kommenden Jahren schwerer haben wird anzufangen. Besonders in einem Medium wie der Printzeitung, die in Anbetracht der steigenden Popularität von Online-Content weiter an Bedeutung verlieren wird.

Bild geschoßen von Sophia Langer während eines FotografInnen Workshops.

Operation Selbstständigkeit als Fotograf

Bye bye Büroalltag, es war eine kurze Liebe – intensiv, anstrengend, witzig, spannend und definitiv lehrreich.

Die neue Idee; drei Standbeine aus Gastro, Fotografie und Journalismus – am besten mit den Menschen, die mir taugen und selbstständig. Im Nachhinein betrachtet würde ich mir sagen “TRÄUM WEITER!” und ich würde antworten; “ok, mache ich”.

Die Idee war schnell gefasst und einfach formuliert, aber die Durchführung… Website erstellen, Facebook-Gruppen anmelden, Equipment kaufen (Objektive, Licht, etc.), Lernvideos suchen und konsumieren, Marktanalyse und so weiter: Also schlicht ein riesiger Rattenschwanz und habe ich erwähnt, dass ich noch nicht einmal das Thema Steuern angerissen habe? Das wird mein kleines Weihnachtsgeschenk dieses Jahr.

Also fassen wir zusammen, im Moment schaut es folgendermaßen aus:

  •    kein Geld
  •    keine Aufträge
  •    kaum Reputation

Und ich kann immer noch sagen, es ist saugeil!

Es fühlt sich zwar gelegentlich völlig überfordernd, aber die Chance, wirklich etwas Eigenes aufzuziehen, Menschen zu treffen, die einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben und mit Ihnen zusammenzuarbeiten, die Erfahrungen zu sammeln und jede Woche aufs neue zu struggeln, wie zum Teufel man jetzt wieder weiter machen soll, fühlt sich verdammt lebendig an!

Und darum wird sich dieser Blog jetzt auch ein wenig drehen; die Erfahrungen, die ich auf diesem Weg machen werde, die Schwierigkeiten, die sich mit in den Weg stellen und die kleinen Abenteuer, die zwangsweise passieren. Wie es weitergegangen ist mit meinem beruflichen Werdegang und wie es mir gut ein Jahr später ergangen ist, kann man hier lesen.

Danke fürs Lesen und habt einen wundervollen Tag
Daniel

Portraits des Künstlers Monteiro Hasse beim schaffen neues Kunstwerke portraitiert von dem Fotografen Daniel Schubert aka Steins Pictures in München. Das Shooting mit dem Künstler wurde im Zuge eines Blogeintrages und schriftlichen Portraits des Malers durchgeführt.
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Unscharfe Portraitaufnahme von Eva vor der Münchner Universität, wie sie Ihre Hand richtung Kamera streckt geschoßen von dem Münchner Fototgrafen für Sedcard, Schauspielerfotos und Reportagefotografie Steins Pictures.

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