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Portaits mit Cinestill t800

Review

Cinestill t800

Kaum einen Film habe ich so ausgiebig getestet wie Cinestill t800. Wie gut er für Portraits taugt erfahrt ihr hier.

Geschaffen für Kunstlicht

Der Cinestill t800 ist für Kunstlicht gedacht, das steckt schon im Namen. Die 800ter ISO macht den Film sehr lichtstark und schnell, während das “t” für Tungsten steht, was bedeutet, dass der Film auf Kunstlicht farbbalanciert wurde.

Da es sich um eine Motion Film Konversation handelt, wurde die Remjet-Layer des ursprünglichen Films entfernt, weswegen Highlights einen roten Schein beim Entwickeln bekommen.

Flexible Farben

Solange man im Kunstlicht arbeitet, liefert der Cinestill t800 ganz schön viel Freiraum

Der t800 ist wie die meisten C41 Filme ein sehr flexibler Film, wenn es um Belichtungszeiten und Push-, Pulltauglichkeit geht (Über- und Unterbelichtung des Films).

Überragend ist er allerdings im Bereich der Farbbalance. Jegliche Bilder die bei Nacht mit Kunstlicht geschoßen wurden ließen sich fast perfekt umwandeln ohne Qualitätsverlust. Natürlich kann man auch die ursprüngliche, grünstichige Optik es Film beibehalten aber wer es lieber fotorealistisch mag, der kommt voll auf seine Kosten.

Nichts für den Tag

Im Dunkeln kann er aber am Tag? Leider werden seine Stärken zum Verhängnis

Während der Cinestill t800 in der Nacht einzigartige Ergebnisse liefer, wirken die Farben bei natürlichem Licht eher Kontrastlos und eintönig. Das ist nicht sehr überraschend, besonders wenn man bedenkt, dass der Film schlicht nicht für den Tag gemacht wurde.

Wer stattdessen beide Welten, also Tag und Nacht, in einem Film verbunden haben möchte, der kann immer noch zu Porta 400 oder 800 greifen.

Vergleich zum Digitalen

So schlägt sich der Cinestill t800 gegen moderne Technik

Eigentlich soll man digital mit analog ja nicht Seite bei Seite vergleichen aber da ich ein Preset habe, das den Look von Cinestill digital rekrieren soll, dachte ich mir ein Vergleich wäre spannend. Geschoßen wurden die Digitalen Aufnahmen übrigens mit einer Canon EOS RP.

Wie zu erwarten, kann die analoge Fotografie von der Schärfe natürlich nicht mit dem digitalen mithalten (besonders fällt das immer bei den Augen auf), dafür  überzeugt das analoge Portrait mit weicheren Übergängen zwischen Licht und Schatten…

Tatsächlich wäre das Bild auf der Rolltreppe meiner Meinung nach digital nicht gelungen, weil die Kontraste nicht weich genug geworden wären. Aber vielleicht ist das auch nur meine Einbildung.

Ich habe Digital und Film im übrigen noch einmal miteinander verglichen, mit dem Rap Duo One Corner.

Fazit zum Cinestill t800

Ein unschlagbarer Film in seiner eigenen kleinen Nische

Wahrscheinlich ist es schon etwas offensichtlich beim Lesen geworden, dass ich den Cinestill t800 sehr gut leiden kann. Schließlich war es genau dieser analoge Look, der mich überhaupt erst in den Bann von Filmkameras gezogen hat und damit zum Beispiel auch an meine Hassliebe, der Pentax 6×7.

Man könnte bemängeln, dass der Film bei Tageslicht nicht wirklich viel hergibt. Meiner Meinung nach, gibt einem der Porta 800 hier nicht nur mehr Möglichkeiten, sondern auch weichere Pastellfarben. Dafür hat der Cinestill t800 aber auch rote Highlights, großartige Dynamic Range und im Mittelformat kaum Körnung.

Damit ist er ohne lange zu Fakeln nicht nur einer meiner Lieblingsfilme, sondern auch die erste Wahl, wenn es darum geht stimmungsvolle Portraits/Straßenfotografie im Nachtleben zu schießen. Im Moment nehme ich mir den Porta 800 genauer unter die Lupe, ob er diesen Spitzenplatz gefährlich werden könnte, wird sich noch zeigen. Welche Tipps ich Neueinsteigern in das analoge portraitieren geben würde, erfahrt ihr hier.

Shooting mit dem Patentanwalt Ludwig Lindermayer und dem Münchner Portrait und Business Fotografen Steins Pictures.
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